Maklergebühr – Alle Infos & Gebührenrechner

von | Hauskauf, Immobilien, Investition, Wohnungskauf

Maklergebühren sind ein wesentlicher Bestandteil des Immobilienkaufs, der oft Fragen aufwirft. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit dem Thema Maklergebühren beschäftigen, um Ihnen ein klares Verständnis davon zu vermitteln, was sie sind, warum sie anfallen und wie sie sich auf Ihren Immobilienkauf auswirken können. Unser Ziel ist es, Ihnen dabei zu helfen, sich optimal auf Ihren nächsten Notartermin vorzubereiten.

Die Rolle des Immobilienmaklers und warum Gebühren anfallen

Ein Immobilienmakler ist ein Fachmann, der Käufer und Verkäufer von Immobilien zusammenbringt. Er ist in der Regel für die Durchführung des Verkaufsprozesses verantwortlich, von der ersten Besichtigung bis zum abschließenden Notartermin. Für seine Dienstleistungen erhebt der Makler Gebühren, die als Maklergebühren bezeichnet werden. Diese Gebühren sind in der Regel prozentual zum Verkaufspreis der Immobilie und werden normalerweise bei Abschluss des Kaufvertrags fällig.

Die Maklergebühren decken eine Vielzahl von Dienstleistungen ab, die der Makler während des Verkaufsprozesses erbringt. Dazu gehören unter anderem die Bewertung der Immobilie, die Erstellung und Veröffentlichung von Verkaufsunterlagen, die Durchführung von Besichtigungen, die Verhandlung mit potenziellen Käufern und die Vorbereitung der Vertragsunterlagen für den Notartermin.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Maklergebühren in Deutschland nicht gesetzlich festgelegt sind. Stattdessen sind sie Verhandlungssache zwischen dem Makler und seinem Kunden. In der Praxis variieren die Maklergebühren jedoch in der Regel zwischen 3% und 7% des Verkaufspreises, je nach Region und Art der Immobilie.

Wie setzen sich Maklergebühren zusammen?

Die Höhe der Maklergebühren hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einer der wichtigsten Faktoren ist der Umfang der vom Makler erbrachten Dienstleistungen. Ein Makler, der einen umfassenden Service anbietet, einschließlich der Durchführung von Besichtigungen, der Verhandlung mit Käufern und der Vorbereitung von Vertragsunterlagen, wird in der Regel höhere Gebühren verlangen als ein Makler, der nur eine begrenzte Anzahl von Dienstleistungen anbietet.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Verkaufspreis der Immobilie. Da die Maklergebühren in der Regel prozentual zum Verkaufspreis berechnet werden, steigen die Gebühren mit dem Preis der Immobilie. So wird beispielsweise ein Makler, der eine Immobilie für 500.000 Euro verkauft und eine Gebühr von 5% erhebt, eine Gebühr von 25.000 Euro erhalten.

Darüber hinaus können auch andere Faktoren die Höhe der Maklergebühren beeinflussen. Dazu gehören unter anderem die Lage der Immobilie, der Zustand der Immobilie, der Wettbewerb auf dem Immobilienmarkt und die allgemeine Wirtschaftslage.

Kalkulator für Maklergebühren (und weitere Kaufnebenkosten)

Kaufpreis:
Bundesland:
Maklerprovision/Gebühr (bei Ø 3,57%): 0
Notarkosten: 0
Grunderwerbsteuer: 0

Gesamt Kaufnebenkosten: 0
Gesamtkosten: 0

Hierbei handelt es sich lediglich um eine Beispielrechnung ohne Gewähr der Aktualität der Angaben.

Gesetzliche Regelungen und Änderungen bei Maklergebühren

In Deutschland gibt es keine gesetzliche Gebührenordnung für Maklergebühren. Die Höhe der Gebühren ist daher frei verhandelbar. Allerdings gibt es einige gesetzliche Regelungen, die die Maklergebühren beeinflussen. Eine wichtige Änderung trat im Dezember 2020 in Kraft: Seitdem gilt für den Immobilienverkauf die Teilung der Maklergebühren zwischen Verkäufer und Käufer. Das bedeutet, dass es nicht mehr möglich ist, dass der Verkäufer eine provisionsfreie Tätigkeit mit dem Makler vereinbart und die Maklergebühren ausschließlich vom Käufer getragen werden. Stattdessen werden die Maklerkosten in der Regel zu jeweils 50 Prozent zwischen Verkäufern und Käufern aufgeteilt.

Wer zahlt die Maklergebühren? – Die Aufteilung zwischen Käufer und Verkäufer

Die Frage, wer die Maklergebühren zahlt, hängt von der Vereinbarung zwischen dem Makler und seinen Kunden ab. In der Praxis ist es jedoch üblich, dass die Maklergebühren zwischen dem Verkäufer und dem Käufer aufgeteilt werden. Seit der Gesetzesänderung im Dezember 2020 ist es in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben, dass die Maklergebühren bei einem Immobilienverkauf zu gleichen Teilen zwischen Verkäufer und Käufer aufgeteilt werden. Das bedeutet, dass sowohl der Verkäufer als auch der Käufer jeweils die Hälfte der Maklergebühren tragen.

Maklergebühren

Auswirkungen des Bestellerprinzips auf Maklergebühren

Das Bestellerprinzip, das im Frühjahr 2015 eingeführt wurde, hat auch Auswirkungen auf die Maklergebühren. Nach diesem Prinzip muss derjenige die Maklergebühren zahlen, der den Makler beauftragt hat – in der Regel der Eigentümer der Immobilie. Das Ziel dieser Regelung ist es, die finanzielle Belastung für den Käufer zu reduzieren. In der Praxis hat sich gezeigt, dass seit der Einführung des Bestellerprinzips in den meisten Fällen der Verkäufer die Maklergebühren trägt.

Fallstricke bei Maklergebühren – Darauf sollten Sie achten

Obwohl die Maklergebühren in der Regel klar und transparent sein sollten, gibt es einige Fallstricke, die Sie beachten sollten. Ein häufiger Fehler ist die Annahme, dass die Maklergebühren in den Kaufpreis der Immobilie einbezogen sind. In Wirklichkeit sind die Maklergebühren eine zusätzliche Kosten, die über den Kaufpreis hinausgeht.

Ein weiterer häufiger Fehler ist die Nichtbeachtung der Tatsache, dass die Maklergebühren verhandelbar sind. Viele Käufer und Verkäufer akzeptieren die vom Makler geforderten Gebühren ohne zu verhandeln. In Wirklichkeit haben Sie jedoch das Recht, über die Höhe der Gebühren zu verhandeln.

Schließlich sollten Sie darauf achten, dass die Maklergebühren erst fällig werden, wenn der Kaufvertrag beim Notartermin unterzeichnet wurde. Einige Makler versuchen, ihre Gebühren im Voraus zu verlangen, aber das ist nicht zulässig. Die Gebühren sind erst fällig, wenn der Kaufvertrag rechtskräftig ist.

Maklergebühren und Steuern: Was können Sie absetzen?

Die Maklergebühren können unter bestimmten Umständen steuerlich absetzbar sein. Wenn Sie eine Immobilie als Kapitalanlage kaufen, können Sie die Maklergebühren als Werbungskosten von Ihrer Steuer absetzen. Wenn Sie die Immobilie jedoch für den Eigenbedarf kaufen, können Sie die Maklergebühren in der Regel nicht absetzen.

Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wenn Sie die Immobilie für berufliche Zwecke nutzen, zum Beispiel weil Sie in eine andere Stadt umziehen müssen, können Sie die Maklergebühren als Werbungskosten absetzen. In diesem Fall müssen Sie jedoch nachweisen, dass der Umzug aus beruflichen Gründen notwendig war.

Wie Sie die Maklergebühren erfolgreich verhandeln

Wie bereits erwähnt, sind die Maklergebühren verhandelbar. Hier sind einige Tipps, wie Sie erfolgreich verhandeln können:

  1. Informieren Sie sich im Voraus über die üblichen Maklergebühren in Ihrer Region. Dies gibt Ihnen eine gute Verhandlungsbasis.
  2. Seien Sie bereit, mehrere Makler zu kontaktieren und ihre Gebühren zu vergleichen.
  3. Verhandeln Sie nicht nur über die Höhe der Gebühren, sondern auch über die Leistungen, die der Makler für diese Gebühren erbringt.
  4. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, sondern nehmen Sie sich Zeit für die Entscheidung.
  5. Lassen Sie sich alle Vereinbarungen schriftlich bestätigen, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.

Maklergebühren – Ein notwendiger Teil des Immobilienkaufs

Maklergebühren sind ein wichtiger, wenn auch oft übersehener Aspekt des Immobilienkaufs. Sie können einen erheblichen Teil der Gesamtkosten ausmachen und sollten daher bei der Planung des Immobilienkaufs berücksichtigt werden. Obwohl die Maklergebühren verhandelbar sind, sollten Sie sich nicht scheuen, Fragen zu stellen und Klarheit über die Kosten zu suchen. Denken Sie daran, dass ein guter Makler Ihnen nicht nur dabei helfen kann, die richtige Immobilie zu finden, sondern auch dabei, sich auf den Notartermin vorzubereiten und den Kaufprozess reibungslos zu gestalten.

Checkliste zur Vorbereitung auf den Notartermin

Ein Notartermin ist ein wichtiger Schritt im Immobilienkaufprozess. Hier sind einige Tipps, wie Sie sich darauf vorbereiten können:

  1. Verstehen Sie den Kaufvertrag: Bevor Sie zum Notartermin gehen, sollten Sie den Kaufvertrag gründlich lesen und sicherstellen, dass Sie alle Bedingungen verstehen. Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie nicht, sie zu stellen.
  2. Überprüfen Sie die Finanzierung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Finanzierung gesichert ist, bevor Sie zum Notartermin gehen. Sie sollten auch alle notwendigen Unterlagen mitbringen, wie z.B. Ihren Finanzierungsnachweis.
  3. Bereiten Sie die notwendigen Unterlagen vor: Sie sollten alle notwendigen Unterlagen für den Notartermin vorbereiten, einschließlich Ihres Personalausweises, des Kaufvertrags und aller relevanten Finanzdokumente.
  4. Planen Sie genügend Zeit ein: Ein Notartermin kann mehrere Stunden dauern, daher sollten Sie genügend Zeit einplanen. Sie sollten auch bedenken, dass es möglicherweise zu Verzögerungen kommen kann.
  5. Seien Sie bereit, Fragen zu stellen: Der Notar ist da, um Ihnen zu helfen und Ihre Fragen zu beantworten. Wenn Sie etwas nicht verstehen, zögern Sie nicht, nachzufragen.

Mit der richtigen Vorbereitung kann ein Notartermin ein reibungsloser und stressfreier Prozess sein. Und denken Sie daran: Ein guter Makler kann Ihnen dabei helfen, sich auf diesen wichtigen Schritt vorzubereiten.

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Jede Entscheidung, die auf der Grundlage dieser Informationen getroffen wird, sollte nach Rücksprache mit einem qualifizierten Fachberater erfolgen. Bitte konsultieren Sie einen Notar, Anwalt oder Steuerberater, um eine auf Ihre individuellen Umstände zugeschnittene Beratung zu erhalten. Selbstverständlich unternehmen wir die größtmöglichen Anstrengungen, das Informationsangebot nach bestem Wissen und Kenntnisstand zu erstellen. Gleichwohl machen es die Komplexität und der ständige Wandel der behandelten Rechtsmaterien erforderlich, Haftung und Gewähr auszuschließen, soweit im Rahmen der aktuellen Gesetzeslage zulässig.